Salon Gospodin feiert das Kunst machen. Der Austausch zwischen zwei Künstlerinnen ist Ausgangspunkt für eine Auseinandersetzung mit Kunst. Nach dem Motto »two artists hanging out« lade ich für das Format eine Künstlerin oder einen Künstler mit Arbeiten im Gepäck in mein Atelier ein. Meistens verbringen wir einen Tag zusammen. Am Abend werden die Türen für Gäste geöffnet.
Wir verbringen Zeit miteinander, tauschen uns über Themen aus, die uns beschäftigen, über Ideen, Ansätze, Erfolge und Abgründe. Es geht nicht darum Arbeiten zu präsentieren, sondern sich mit ihnen zu beschäftigen. Das beutet nicht sie zu vergleichen und zu bewerten, sondern sie zu genießen, sich einzulassen, sie wirken zu lassen, sie zu betrachten, Fragen, Assoziationen und Imagination entstehen zu lassen. Im Zentrum des Salon Gospodin steht der Künstleraustausch, der offen zugänglich stattfindet.
21/09/2017
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Salon Gospodin ermöglicht einen mitfühlenden Austausch über Kunst. Dialog und zwischenmenschliche Resonanz sind wichtige Elemente für meinen Beitrag zum Kunstdiskurs. Entstanden ist die Idee aus dem Wunsch künstlerischen Diskurs aus einer Fülle heraus zu betreiben.
In einem lebendigen Austausch, in dem die Teilnehmenden unvollkommen sein dürfen und dennoch genug sind, können eigene Ansätze entstehen. Kunst ist im Salon sehr intim erlebbar, beiläufig und dennoch innig, weil es mehr Raum bietet für eine individuelle Annäherung. Die aktive Beschäftigung mit dem Werk wird angefeuert durch die Energie, die durch den Künstleraustausch und das Werkstatt-Flair hervorgeht. Hierdurch wird zudem die Betrachtung der Arbeiten durch die Gäste performativer.
Oft habe ich künstlerische Arbeiten entweder im Ausstellungskontext, oder bei Präsentationen erlebt. Das bedeutet, entweder sind wir damit beschäftigt unsere Arbeiten zu vermarkten, oder wir müssen sie verteidigen. Im Salon Gospodin tauschen wir uns darüber aus, was wir tun und womit wir uns beschäftigen. In diesem Austausch geht es darum, sich gegenseitig zuzuhören, den anderen in seinem kreativen Schaffen besser zu verstehen.
Mir ist in Gesprächen aufgefallen, dass besonders zu Beginn einer kreativen Laufbahn der Fachaustausch schwer fällt. Ideen erscheinen eher schwammig, roh, unfertig und manchmal auch einfach unlogisch. Ich habe mich gefragt, ab wann es eigentlich Sinn macht den Diskurs über seine künstlerische Arbeit offenzulegen? Wenn alles bombenfest durchdacht und glatt poliert ist? Wenn man genug Geld verdient hat, um sich nach Kritik zu betäuben? Wenn die Arbeit so ausgereift ist, dass sie für sich sprechen kann?
Ich finde die Entwicklung, die hinter dem künstlerischen Output steht genauso spannend, wie die Arbeiten selbst. Ein Austausch über verletzliche Ansätze ist eventuell bruchstückhafter, bietet jedoch auch viele Anknüpfungspunkte. Was fällt eigentlich durch das Raster des Diskurses hindurch? Eine solche Frage könnte beispielsweise Thema im Salon Gospodin sein.
Die Teilnahme am Salon Gospodin erfolgt auf Einladung. Künstlerinnen und Künstler lade ich mit 1-3 Kunstwerken in meinem Atelier ein. Theoretikerinnen und Theoretiker können auch eingeladen werden. Sie würden dann auch Materialien mitnehmen, mit denen sie sich hervorbringend beschäftigen. Dies könnte beispielsweise ein Text sein, an dem sie arbeiten, oder eine Idee. Je nachdem, was in den Salon mitgebracht wird, überlegen wir uns einen groben Ablauf für den Tag. Es geht wirklich um eine poietischen Austausch, keinen rein intellektuellen Beitrag.